02/07/2024 0 Kommentare
Johanna, Dorothea und Albertus ziehen ein
Johanna, Dorothea und Albertus ziehen ein
# 60 Jahre MLK

Johanna, Dorothea und Albertus ziehen ein
Am 15. Mai 1961 war es endlich soweit. Unsere drei Stahlglocken – Johanna, Dorothea und Albertus – ziehen unter Trompeten und den Blicken zahlreicher Gemeindemitglieder in ihr neues Zuhause im Kirchturm der Martin-Luther-Kirche. Als erstes nimmt Johanna ihren Platz ein, die beiden anderen Glocken folgen mit etwas weniger Trubel in den nächsten Tagen. Aber erst zur Einweihung am 8. Oktober 1961 werden sie das erste Mal in Findorff zu hören sein.
Schon einmal erklang aber ihr Geläut über Bremen. 1900 wurden sie das erste Mal eingeholt in der St.-Michaeliskirche in Utbremen. Als die Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, konnte man sie beschädigt, aber noch größtenteils intakt bergen. Zunächst eingelagert, wurden sie dann in der Glockengießerei Otto in Hemelingen restauriert und instand gesetzt für die Martin-Luther-Kirche in Findorff. Damals bildete die Michaelisgemeinde zusammen mit der Luthergemeinde die Michaels-Luther-Gemeinde. Während diese Fusion allerdings Mitte der 1960er wieder beendet wurde, sind die Glocken aus dieser Gemeinde allerdings geblieben.
Benannt sind die drei Glocken nach ihren Hauptstiftern. Mit 1.600 kg ist Johanna die schwerste Glocke, Dorothea bringt 1.200 kg auf die Waage, Albertus 800 kg. Alle drei tragen auch eine Inschrift. Johanna ziert der Spruch: "Dem Meister, der die Welt erschuf, zu ehren und zu preisen, ertönt mein Ruf." Auf Dorothea steht geschrieben: "Der Glocke Ruf schallt hoch und hehr Dir zur Andacht – Gott zur Ehr." Albertus Spruch ist hingegen sehr kurz: "Eintracht macht stark."
Eine kleine Anekdote am Rande: Der Bauherr Carl Rosenthal erlebte beide Einholungen. 1900 war er bereits in Utbremen dabei, und nun rund 60 Jahre später auch in Findorff.
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