Bunte Fenster

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# 60 Jahre MLK

Bunte Fenster

Der heutige Beitrag steht ganz im Zeichen der Fenster: Viel Licht sollten die zahlreichen Fenster in die Kirche auf Wunsch der Planer und Bauherren lassen – aber den Blick nach draussen aussperren. Seit dem Umbau Anfang der 2000er ist dies aber nicht mehr so. Nun kann nicht nur von außen in die Kirche und die Rundfenster am anderen Ende geschaut werden, sondern durch die bodentiefen Fenster in der Kapelle auch von innen auf die Außenwelt. 

Eine strahlende Farbkombination, gar ein Farbfeuer, wie der Weser Kurier zur Einweihung schrieb, erwartet die Besucher*innen beim Blick auf die fünf Rundfenster oberhalb des Altars. In gelb, rot und blau gehalten, entfalten die Fenster ihre volle Leuchtkraft besonders im Kontrast zu den roten schlichten Backsteinen. Der Bremer Künstler Albrecht Kröning hat die Fenster geschaffen. 

Das große Rundfenster zeigt das Christusmonogram bestehend aus den griechischen Buchstaben chi (X) und rho (P), links und rechts davon stehen die Buchstaben I und S. Diese stehen für Iesus Soter. Soter ist griechisch für Retter. Wie die Fische am Eingang ist auch dies eine Kurzfassung des urchristlichen Glaubensbekenntnis. Betrachtet man das Rundfenster noch etwas genauer, lässt sich auch einen Dornenkranz erkennen. 

Die vier kleinen Rundfenster oberhalb des großen Rundfensters symbolisieren die vier Evangelisten. Der Adler steht für Johannes, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas und der Mensch/Engel für Matthäus. Die Blicke der Figuren sind dabei jeweils auf die Mitte, das große Rundfenster, ausgerichtet. Pastor Norbert Harms erzählt in einem kleinen Video über eine Begegnung, die ihm zu den Fenstern in Erinnerung geblieben ist.

Aber auch das Muster aus Recht- und Dreiecken an den sechs großen Fenstern zur Hemmstraße hin ist nicht willkürlich. Sie stellen mit ihren abstrakten Formen einen Lebensbaum dar. Dieser steht in der christlichen Kunst sowohl für das Paradies als auch das Kreuz Jesus. Wie die Rundfenster hat auch diese der Bremer Künstler Albrecht Kröning angefertigt. Durch die warmen, goldbraunen, grauen und lichten Farben soll zwischen Wand und Glas kein Gegensatz erzeugt werden.

Im Seitenschiff erzählen vier Buntfenster die Geschichte der vier christlichen Hauptfeiertage: Weihnachten, Karfreitag, Ostern und Pfingsten. Außer das Pfingstfenster über dem Eingang zum Gemeindezentrum sind alle Fenster als Triptychon gestaltet, also drei geteilt. 

Das Weihnachtsfenster zeigt links die Verkündigung Gabriels, mittig die Geburt Jesus und rechts Josef. Der Verräterkuss des Judas ist auf der linken Seite des Karfreitagsfensters dargestellt. In der Mitte stehen drei Kreuze, der krähende Hahn und die Fußwaschung wird gezeigt, während links Maria und den Jünger Johannes. Das Osterfenster zeigt auf der linken Seite eine weiße Gestalt im leeren Grab, rechts die Frauen am leeren Grab und in der Mitte den auferstandenen Jesus.Vier Symbole hingegen zeigt das Pfingstfenster: Die Taube, der Sturm und das Feuer stehen dabei für den Heiligen Geist, die Fische für die Gemeinschaft der Christen. 

Der Künstler Heinz Lilienthal hat diese Fenster in seinem Atelier in St. Magnus in Bremen-Nord geschaffen. Gestiftet wurden sie der Gemeinde übrigens vom Architekten Friedrich Schumacher und den am Bau beteiligten Handwerkern und Firmen – und erst kurz vor der Einweihung eingebaut.

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