Traditionelle und moderne Baustoffe der 1960er treffen in der Martin-Luther-Kirche aufeinander: rote Backsteine aus Hemelingen - die sogar für den Fußboden verwendet werden - und grauer Sichtbeton für tragende Pfeiler und Balken. Außen wie innen sind diese Hauptmaterialien sichtbar. Für den zweiten Bauabschnitt – den Pfarrhäusern und dem Kindergarten an der Neukirchstraße – wurden übrigens Mitte der 1950er u.a. 27.000 dunkle Fugensteine bestellt. Wie viele dann wohl erst für die Kirche verbaut wurden?! Diese Zahlen konnten wir leider nicht mehr ermitteln. 

Und wo wir gerade bei Baumaterialien sind: Die Dachpfannen stammen aus den Niederlanden. Von außen betrachtet, hat die Martin-Luther-Kirche ein steiles Satteldach. Auch das Seitenschiff zum Klostergarten hin wird von einem steilen Dach geprägt. (Damit klärt sich dann auch noch ein weiterer Aspekt des kirchlicher Architektur: Unsere Kirche ist als eine Halb-Basilika gebaut, also ein großes Kirchenschiff mit eben nur einem Seitenschiff.)  

Innen ist von dem steilen Satteldach aber nichts zu erkennen. Stattdessen erblickt man von unten schauend ein mit warmem Holz verkleidetes flach geneigtes Satteldach. Dieser Wechsel hat vermutlich akustische Gründe, aber vor allem sollte es wohl auch eine Wirkung auf die Besucher der Kirche haben. Wirkt der Raum dadurch für Sie noch größer und luftiger durch das flachere Dach? Und von außen die Kirche nicht noch ein Stückchen größer?