02/07/2024 0 Kommentare
Unser Gott schickt uns den Retter (Lukas 1, 67-79)
Unser Gott schickt uns den Retter (Lukas 1, 67-79)
# Gottesdienste/Spirituelle Angebote

Unser Gott schickt uns den Retter (Lukas 1, 67-79)
Anfang der Woche war ich im Pflegeheim. Ich hatte - wie immer - meine Gitarre bei mir. Wir haben einen kurzen Adventsgottesdienst gefeiert. Der Wunsch kam über die Mitarbeiter*innen zu mir.
Manches war anders als sonst: gleich beim Eingang Hände desinfizieren und die vorgeschriebene FFP2-Maske aufsetzen. Aber alle erkennen mich, und wir können beginnen, und zwar mit einem Lied: "Macht hoch die Tür", Strophen 1 und 3. Ich singe, habe aber 3 m Abstand zu den Bewohner*innen, und außerdem steht das Fenster neben mir auf. Gebet, kurze Ansprache über Zacharias, Vaterunser, Schlusslied und Segen... Nach 15 Minuten mache ich mich wieder auf den Weg. Würde ich länger bleiben, müsste ich dauernd an die Aerosole denken statt an den kommenden Retter.
Was zeigt diese Begegnung? Wir müssen keine Angst haben, nicht einmal vor dem Besuch im Pflegeheim. Wenn das Vetrauen da ist, dass die Menschen, die hier arbeiten, vor allem die, die das Haus leiten, verantwortungsvoll mit der derzeitigen Situation umgehen, und wenn ich genauso verantwortungsvoll bin, können wir ein Stück Leben teilen, das uns gut tut: Wir feiern zusammen Gottesdienst. Wir bringen alles, was uns bewegt, vor Gott. Am Ende auch unseren Dank.
Das macht übrigens auch Zacharias, als sein Sohn geboren wurde. Er hatte fast sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet. Aber nun betet er: "Gelobt sei der Herr, der Gott Israels. Denn er hat besucht und erlöst sein Volk!" Im Blick zurück wie nach vorn wird ihm klar, was wir im Bekenntnis unserer Gemeinde so formuliert haben: "Verborgen und doch erkennbar hält Gott Treue zu seiner Welt." Ohne zu wissen, was in Zukunft passieren wird, vertraut Zacharias. Sein Sohn wird der Wegbereiter für den Retter sein.
Pastor Norbert Harms
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