02/07/2024 0 Kommentare
Psalm 1
Psalm 1
# Gottesdienste/Spirituelle Angebote

Psalm 1
Der Sonntag heißt „Rogate!“ – „Betet!“: Was kann ein Gebet? Was ist überhaupt ein Gebet? Um diese Fragen geht es im heutigen Gottesdienst. Von einer Kollegin hatte ich einen Tipp bekommen: Der Bruder von Olaf Latzel (ja, das ist der umstrittene und auch für mich kaum auszuhaltende Pastor in St. Martini) heißt Thorsten Latzel. Und er hat ein Gebet geschrieben:
Seligpreisung der Sich-Verirrenden – oder Psalm 1 invers
Wohl dem, der schon vom rechten Weg abkam,
der sich verhedderte, im Leben verzettelte,
in Wüsten verwirrte, in Tiefen abschmierte,
und nur so erfuhr, dass Du uns nie verlierst.
Der ist wie eine Blume, blaublühend,
ewigschön, windzerzaust. Pflanzung der Freiheit.
Aber so sind die religiösen Besserwisser nicht,
noch die in ihrer Frömmigkeit Betonierten,
sondern wie ein Stock, kahl, starr, steif,
der in seinem Rechthaben-Wollen verreckt.
Darum ist es so schwer, mit ihnen zu leben, sie zu lieben,
geschweige denn von ihnen geliebt zu werden.
Denn Du hast Dich selbst für uns verirrt,
doch wer Dich, Gott, besitzen will, verliert.
Dazu braucht es keinen Kommentar. Welcher Mut, welch kluge Gedanken, welch klar zu erkennende Verbundenheit. Danke dafür, Thorsten Latzel.
(Das Original können Sie hier nachlesen.)
Der ursprüngliche Psalm 1 lautet so:
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
Pastor Norbert Harms
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