Nicht nur Pessimismus fasten in diesem Jahr einige in der Gemeinde sondern auch Plastik. Dass das gerade nicht einfacher geworden ist in den vergangenen Wochen, schreibt uns heute Pastorin Carolin Joppig.

Eigentlich wollte ich dieses Jahr keine Süßigkeiten fasten. Aber nun bleibt mir gar nicht so viel übrig. Denn auf der Suche nach Schokolade oder leckeren Keksen stoße ich immer wieder auf Plastikverpackungen. Gummizeugs kann man in vielen Kiosken lose kaufen und vielleicht ja auch in ein eigenes Gefäß einpacken (Hat das schon jemand gemacht?). Aber bei Schokolade und Keksen wird das schon schwierig. Statt nach der Kokos-Schokolade greife ich also lieber ins Kühlregal und kaufe Kokosjoghurt. Auch lecker! Zumindest eine Zeit lang ein guter Ersatz. Joghurt gibt es fast überall auch im Glas. Bei Quark wird es da schon schwierig. Zwei Plastikfasten-Gefährten machten sich auf die Suche und eine wurde fündig: Quark im Glas findet man bei Aleco, übrigens auch Schlagsahne! 

Das Plastikfasten-Experiment läuft für mich recht gut an. Doch ich merke, ich muss
vorausschauender planen und einkaufen. Abends nach der Arbeit um 21 Uhr nochmal
schnell in den nächsten Supermarkt zu gehen – das stellt mich vor Herausforderungen. Wenn ich da einfach meinem Appetit folge, stehe ich vor eingeschweißtem Käse und Brot in Plastiktüten. Ich zögere – und greife dann zum ... na? ... genau, zum Joghurt. Zusammen mit Haferflocken bildet der auch ein nettes Abendbrot. Käse und Brot kaufe ich dann am nächsten Tag beim Bäcker und im Käseladen, in Papier gepackt. 

Eigentlich läuft es ganz gut mit dem Plastikfasten. Dann kommen die Corona-Nachrichten. Automatisch zieht es mich zu den Plastikverpackungen hin. Äpfel in der Plastiktüte wirken auf einmal verlockend. Die kann ja schließlich keiner kurz vorher angefasst haben. Doch dafür weiß ich nicht, welche Stoffe sich in dieser Tüte befinden und außerdem der ganze Müll... Meine Hand zuckt wieder zurück und greift dafür zum Zitrusobst, das kann ich auspressen und die Vitamine ganz entspannt genießen. Und doch – aus der Region stammt das Obst natürlich nicht. Und ich merke mal wieder: Verantwortungsvoll einkaufen kann manchmal ziemlich schwierig sein.

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