"Plastic Planet": Werner Bootes Dokumentation von 2010 über das Plastikzeitalter war der Startschuss für das Plastikfasten 2020. In dem Film sucht er weltweit nach Antworten, warum unsere Welt aus Plastik besteht und welche Auswirkungen es auf Umwelt, Tier und Mensch hat. Rund 40 Teilnehmer haben sich an diesem Abend gemeinsam mit uns auf dem Weg des Plastikfastens gemacht. Eine der Teilnehmerinnen, Katharina, erzählte uns im Nachhinein von ihren Erfahrungen.

"Nachdenklich machte ich mich auf den Heimweg. Nicht, dass der Inhalt neu für mich war, erschreckte mich. Vom Verzicht auf Plastik rede ich schon seit über 20 Jahren. Als leidenschaftliche Taucherin wurde ich schon früh mit Plastik unter Wasser konfrontiert. Vielleicht kennen ja einige diese berühmt gewordene Schildkröte aus den Medien, die sich in einem Fischernetz verfing. Daß gab es damals schon – als Beigabe nach einem Fischfang durch Schleppnetze. Entstanden durch riesige Schiffe, die nachts die Meere durchstreifen. Anderntags konnten Taucher noch Fische in allen Größen, manchmal auch Schildkröten, verenden sehen. Ob im Mittelmeer, Ostsee oder anderswo. In kleinen und großen Plastiknetzen oder umwickelt von Plastiktüten. Hier kam meist jede Hilfe zu spät. 

Was ich damals nicht wußte, wir hörten es in dem Film, daß man 1990 schon wußte, daß viele Erkrankungen durch Plastikgifte entstanden sind. Uns Tauchern war eigentlich klar, daß es nicht gesund für die Meere und ihre Bewohner sein kann, ihren Lebensraum als Müllablageort zu benutzen. Um dann noch mit Appetit Fische zu essen. 

Doch es brauchte Jahre, bis endlich jemand so mutig war die Plastik-Mächtigen in Frage zu stellen, Untersuchungen anzustellen und auch genug Geld in einen Film zu investieren. Und dann auch noch die Gesellschaft darüber zu informieren, an die Schöpfung zu denken. Wir haben diesen Planeten nur geliehen. 

Die Tage fällt eine Reklame von netto ins Auge: "Gehören Sie auch zu den Menschen, die Rot sehen bei Plastik?" Das freute mich als langjährige Plastikgegenerin. Doch Werner Boote informierte in seiner Dokumentation darüber, dass das Erdöl zur Neige geht, und das ein Grund sei... Dafür, dass Supermärkte ihre Plastikflut eindämmen wollen. Alle bemühen sich plötzlich um Ersatz, wie z.B. praktische Einkaufsnetze oder Verpackung mit Zuckerrohr. Aber vielleicht ist das, wie wir hörten, auch nicht unbedingt eine Alternative, wie man beispielsweise an der Biosprit-Diskussion sieht. 

Ob die bei Rossmann zu findenden Saft-Falttüten eine Alternative sind? Oder vielleicht sind's die komposttierbaren Netze aus Zellulose, von Denree, zu finden bei Aleco. Hier fällt mir allerdings ein anderer Warnhinweis ins Auge: Andechser ruft seinen Reibekäse zurück, da 3mm große Kleinplastikteilchen gefunden wurden... . Das Fische wegen der im Plastik enthaltenen Hormone zurückgerufen werden, las ich bisher leider noch nicht." 

Wir wollen weiter Erfahrungen sammeln und Tipps und Tricks austauschen – hier oder auf Instagram (#plastikfastenmlg). Und natürlich im direkten Austausch: Wir treffen uns am 19. März 2020 um 19 Uhr im Gemeindesaal. Herzlich willkommen.