Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!
Meine Felsenhöhle, wo ich mich verstecke.
Mein Schild. Mein Schutz.

Ich war in Ängsten,
ja, in Todesängsten vor denen, die mich bedrängen.
Hass und Verleumdung,
Verfolgung und Schläge,
und alles nur, weil ich bin, wie ich bin.
Beleidigungen und Demütigungen,
ihre Zunge scharf wie ein Schwert,
weil ich liebe, wie ich liebe.
‚Hure‘, ‚Tunte‘ zischeln sie mir zu,
‚Schwule Sau‘ schreiben sie auf meine Tür.

Da schrie ich zu dir, Herzliebster,
denn du bist meine Stärke!
Meine Felsenhöhle, wo ich mich verstecke.
Mein Schild. Mein Schutz.

Deine Hand strecktest du aus der Höhe
und hast mich aus dem Schlamm gezogen
und mich gerettet vor den Hassern, die mir zu mächtig waren.
Hinaus ins Weite,
geborgene Freiheit,
der Herr riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir, Lust!
Denn ich halte die Wege des HERRN
und bin nicht gottlos wider meinen Gott.
Ich tue doch keine Gewalt,
ich tue niemandem Unrecht,
wenn ich bin, wie ich bin,
wenn ich liebe, wie ich liebe.

Du entzündest das Licht meiner Lampe,
du machst aus meiner Finsternis Licht.
Du kleidest mich im rosa Dress der Kraft,
du spannst meinen Arm wie einen bronzenen Bogen.
Stolz bin ich,
von dir habe ich das Schild, auf dem steht: Freiheit.

Wer reinen Herzens ist, dem begegnest du auch so.
Aber die brutalen Saubermänner,
die jeden Fleck wegätzen wollen, die machst du weg.
Die Gewalttäter lässt du über ihre eigene Klinge springen.

Ja, du schnaubst vor Wut über diese Frevler,
du donnerst aus dem Himmel gegen die Scheinheiligen,
du schießt die zornigen Pfeile deiner Liebe
und sie treffen.

Gegen die Heiligen bist du heilig,
und gegen die Treuen bist du treu,
aber gegen die Verkehrten bist du verkehrt.
Denn du hilfst dem elenden Volk,
aber stolze Augen erniedrigst du.

Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!
Meine Felsenhöhle, wo ich mich verstecke.
Mein Schild. Mein Schutz.
Der mich mit Liebe salbt:
Meine Hoffnung und meine Freude.